Südtirol (Alto Adige)
Südtirol (Alto Adige); Die nördliche Hälfte des Etschtals in Oberitalien, verwaltungsmäßig die Provinz Bozen, die im Norden an Österreich grenzt. Seit der römischen Antike sind die fruchtbaren Hügel und Täler des Tiroler Landes berühmt für ihre Weine. Heute stehen über 5.000 ha unter Reben, die durchweg auf eindrucksvollen, die Landschaft prägenden Pergolen erzogen werden. Jährlich werden um die 600.000 hl Wein erzeugt (über 80 % davon mit dem DOC-Prädikat – im italienischen Durchschnitt sind es nur 10 % – und von diesen wiederum 90 % als Rot- oder Roséweine), von dem über die Hälfte nach Deutschland, in die Schweiz und nach Österreich exportiert wird. Vier Fünftel der Erzeugung sind Rotweine und ein Fünftel Weißweine.
Mit der Neuordnung der DOC-Regelung von 1993 kommen alle Südtiroler DOC-Weine mit Ausnahme jener des Etschtals und, falls gewünscht, des Kalterersees als Alto Adige oder Südtirater in den Handel, darunter 19 Rebsortenweine sowie der Sankt Magdalener, Terlaner, die Weine Bozens und Merans und der Eisacktaler. Sie alle sind mehr oder weniger leicht, aromatisch, ungemein angenehm und oftmals ausgezeichnet. Vorherrschend werden Schiava, Lagrein, Spätburgunder, aber auch Cabernet und Merlot unter den roten Sorten, Gewürztraminer, Silvaner, Müller-Thurgau, Weißer Burgunder, Chardonnay (vor allem der „Löwengang“ von Lageder und der kaum geringere von Portico dei Leoni) und Riesling (renano wie italico) angepflanzt, die häufig auch auf dem Etikett erscheinen. In der Mehrzahl der Fälle sind diese Weine in ihrer Jugend am köstlichsten.
Zumal einige Rotweine können jedoch durchaus länger lagern. Zu den führenden Erzeugern gehören heute Alois Lageder („Löwengang“), Giorgio Grai (Bellendorf), Franz Haas, Hofstätter, Tiefenbrunner u. a., deren Weine in hervorragenden Jahren zu den beachtenswertesten ihrer Art in Italien gehören.
Siehe auch Weinbauregionen in Italien → Südtirol