Thermenregion
Thermenregion; Traditionelle Bezeichnung für das unmittelbar südlich von Wien gelegene sanfte Vorland der Thermenalpen und seit 1985 gesetzlich definiertes Weinbaugebiet Niederösterreichs mit 2814 ha Rebfläche, das die beiden bis dahin eigenständigen Weinbaugebiete Gumpoldskirchen und Vöslau umfasst. In seinem nördlichen Teil dominiert die Umgebung von Gumpoldskirchen, dem wohl bekanntesten Weinbauort Österreichs, mit seinen körper- und alkoholreichen, vollen und milden Weinen, die selten ganz trocken, vielmehr meist ein wenig süß sind bis hin zur Honigsüße und dem finessenreichen Spiel großer Trockenbeerenauslesen. Die typischen Gumpoldskirchener Rebsorten sind der Zierfandler und der Rotgipfler, die häufig zusammen ausgebaut und dann als Spätrot-Rotgipfler angeboten werden. Aber auch andere Weißweinsorten wie Neuburger, Weißer Burgunder, Traminer, werden angepflanzt. Sie liefern mitunter beachtenswerte und charaktervolle Weine.
Zu den führenden Orten dieses Bereichs gehören in erster Linie die Marktgemeinde Gumpoldskirchen selbst, einschließlich das dazugehörende Thallern, Guntramsdorf, Traiskirchen, Pfaffstätten, Baden u.a.
Südlich davon schließt sich der Bereich des ehemaligen Weinbaugebietes Vöslau an, in dem mehrheitlich Rotwein erzeugt wird, vor allem aus dem Blauen Portugieser, der allein 40 % der Rebfläche einnimmt; Zweigelt und St. Laurent machen zusammen weitere rund 15 % aus. Die Rotweine sind mitunter nur durchschnittlich, doch gibt es beachtenswerte Abfüllungen, die dokumentieren, dass das Gebiet durchaus in der Lage ist, höhere Qualitäten zu erzeugen, da das pannonische Klima und die sandigen und kalkhaltigen Schotter- und Schwemmlandböden gute natürliche Voraussetzungen für die Rotweinerzeugung bieten. Die beiden wichtigsten Zentren des Gebietes befinden sich um Bad Vöslau und Tattendorf.
Siehe auch Weinbauregionen in Österreich → Thermenregion