Süße
Süße; Bei einem Wein kann Süße ganz oder teilweise natürlich oder überhaupt nicht natürlich sein. Bei einem guten Sauternes oder einer Beerenauslese rührt sie von den Beeren selbst her, die erst im überreifen Zustand gelesen werden – das ist eine typische vollständig natürliche Süße. Bei anderen Weinen wiederum bleibt die natürliche Süße der Trauben nur deshalb im Wein, weil die Gärung gestoppt (billige Weißweine) oder dem Wein während der Gärung reiner Alkohol o.ä. zugesetzt wurde (Portwein). Süßer Sherry oder Marsala verdankt seine Süße dem Zusatz schwerer süßer Spezialweine oder Mostkonzentrate.
Bei der Süße deutscher Weine vom Tafelwein bis zur Auslese handelt es sich in der Mehrzahl der Fälle um keine natürliche Süße, vielmehr beruht sie in der Regel auf einem mehr oder weniger großen Zusatz von unvergorenem (in Osterreich angegorenem) Traubenmost, sofern nicht die Gärung durch Druck, Kälte o.ä. abgebrochen wurde, um ein vollständiges Ausgären des Mostes und damit einen natürlichen trockenen Wein zu verhindern. Dieser Traubenmost (Süßreserve) kann aus den gleichen Trauben der gleichen Lage desselben Jahres stammen, kann aber auch aus einer Art Süßreservekellerei bezogen sein.