Marsala
Marsala; Altberühmter, z. T. gespriteter DOC-Wein Italiens, der einen Alkoholgehalt von 16-20% vol. hat, bernsteinfarben, gelegentlich trocken, meist jedoch etwas süß ist und leicht an Sherry erinnert; benannt nach der gleichnamigen Hafenstadt an der Westküste Siziliens, aus deren Umgebung er kommt. „Erfunden“ haben ihn in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einige Engländer (Woodhouse, Ingham u. a.), die einen preiswerten Ersatz für die in England beliebten spanischen und portugiesischen Likörweine suchten.
Marsala wird aus Grillo, Cataratto und Inzolia erzeugt und ist ebenso wie Sherry ein trockener Wein, wenn ihm nicht während der Gärung hochprozentiger Alkohol und Traubenkonzentrat zugesetzt wird zur Süßung (und Erhöhung des Alkoholgehalts) des Weines. Je nach Herstellungsverfahren spricht man von Concentrato, Sifone oder Mosto cotto (letztere dürfen für die besseren Sorten nicht verwandt werden). Man unterscheidet vier Gruppen von Marsala, den Marsalafine (mindestens einjährige Lagerung, 17% vol. Alkohol), den Marsala superiore (mindestens zweijährige Lagerung, 18% vol. Alkohol), Marsala superiore riserva (mindestens vierjährige Lagerung, 18% vol. Alkohol).
Als weitaus bester jedoch gilt heute allgemein der Marsala vergine (auch Marsala soleras, mindestens fünfjährige Lagerung, 18% vol. Alkohol), zumal der von den F.lli de Vita, Sala Spano u. a., der ungespritet und völlig trocken ist und wie Sherry nach dem Soleraverfahren gealtert und verschnitten wird. Vecchio Samperi. Schließlich gibt es noch den Marsala vergine riserva, auch Marsala vergine stravecchio genannt, der eine mindestens zehnjährige Reife und 18% vol. Alkohol aufweisen muss.