Weinanbaugebiet Nahe

Größte Bodenvielfalt und engräumigste Wechsel. Im Weinbaugebiet Nahe ändert sich oft alle hundert Meter der Boden, wobei sich jede Formation ein wenig auf den Geschmack des Weines auswirkt und sich selbst innerhalb einer Rebsorte deutliche Unterschiede ergeben können.

Nahe (Weinanbaugebiet)

Land: Deutschland
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Anbaufläche: 4.239 Hektar
Weinerzeugung: 220.697 Hektoliter
Bed. Rebsorte: Riesling
Rebsortenanteil:
24 76
(23,8% rot, 76,2% weiß)

Bedeutende Rebsorten

 Rebsorte Rebfläche Anteil
 Riesling 1.227 ha 28,9 %
 Müller-Thurgau 507 ha 12,0 %
 Dornfelder 413 ha 9,7 %
 Grauburgunder 347 ha 8,2 %
 Weißburgunder 313 ha 7,4 %

Weinerzeugung

Art Menge Anteil
Landwein 2.375 hl 1,1 %
Qualitätswein 152.484 hl 69,1 %
Prädikatswein 65.838 hl 29,8 %
Insgesamt 220.697 hl 2,7 %

Weinmengen nach Weinarten:

Art Menge
Weißwein 210.000 hl
Rotwein 41.000 hl
Rosé 33.000 hl

Weinmengen nach Geschmacksrichtungen:

Art Menge
trocken 108.000 hl
halbtrocken 52.000 hl
lieblich/süß 123.000 hl

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≡ Weingüter an der Nahe

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Deutsche Rebsorten, Banner - Vino Culinario

Datenquelle: Deutscher Wein Statistik 2020/2021
ha = Hektar – hl = Hektoliter

Blick ins Nahetal im Weinbaugebiet Nahe.
Blick ins Nahetal bei Oberhausen im Weinbaugebiet Nahe.

Obwohl diese Region zwischen Mosel und Rhein bereits 1935 in einer staatlichen Verfügung als eigene Weinbauregion bezeichnet worden ist, wurden die heutigen Grenzen des Anbaugebiets Nahe erst mit dem Weingesetz 1971 festgelegt. Damit wurde es für die hiesigen Winzer zur Pflicht, »Nahe« auf dem Etikett auszuweisen. Vorher war es noch weit verbreitet, die Weine aus dem Nahetal als »Rheinweine« zu verkaufen.

Das Gebiet grenzt im Norden an den Rheingau und im Osten an Rheinhessen. Auf einer relativ kleinen Flächen finden sich die unterschiedlichsten Bodenarten: Porphyr, Rotsandstein, Schiefer, Mergel, Quarzit, Lehm, Löss und verwittertes Tonmaterial. Dies hängt mit den ehemals vulkanischen Aktivitäten des Gebietes zusammen, als Beben den Untergrund über Jahrmillionen ständig durchschüttelten.

Oft ändert sich alle hundert Meter der Boden, und jede Formation verändert den Geschmack des Weines ein wenig. So sind die Weine sehr vielfältig – und zuweilen ergeben sich deutliche Unterschiede innerhalb einer Rebsorte. Wenn man die Weine der Nahe auf einen gemeinsamen Nenner bringen möchte, so sind sie in der Regel sehr ausgewogen und fruchtig, oftmals auch mineralisch.

Abwechslungsreiche Landschaft

Weinbau Landschaft / Weinberge
Weinberge so weit das Auge reicht.

Die Weinberge erstrecken sich auf das gesamte Nahetal sowie auf deren Nebenflüsse Guldenbach, Gräfenbach, Glan und Alsenz. Die Landschaft der mittleren Nahe ist von tiefen Tälern und hohen, steilen Felswänden geprägt. An der oberen Nahe ist die Landschaft weniger felsig und besitzt einen eigenen ländlichen Charme.

Der Soonwald und der Hunsrück mit seinen bis zu 600 m hohen Bergen bilden einen hervorragenden Schutz gegen Nordwinde. In den geschützten Südlagen herrscht in den Sommermonaten beinahe ein mediterranes Klima. Hier fühlen sich besonders die klassischen weißen Rebsorten wohl. Die feinrassigen Rieslinge von den Schieferböden in Steillagen zählen zu den besten Deutschlands, und auch ausdrucksvolle Müller-Thurgau sowie milde und vollmundige Silvaner werden hier erzeugt.
Weitere häufig angebaute Rebsorten sind Grauer und Weißer Burgunder, Kerner, Scheurebe und Bacchus. Rotwein spielt eine eher untergeordnete Rolle.

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Das Land der Spitzenweine

Weinbau an den Steillagen im Nahetal - Vino Culinario
Weinbau an den Steillagen im Nahetal.

Im späten 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts standen die Weine der Nahe international hoch im Kurs. Sie lagen im Preis noch über den Weinen aus Bordeaux. Nachdem sie anschließend lange ein Schattendasein führten, gehören Naheweine inzwischen immer häufiger zur Riege der internationalen Spitzenweine.

So dürfte eine Weinreise an die Nahe bald kein Geheimtipp mehr sein. Einen Ausflug wert ist Bad Kreuznach mit seinen Brückenhäusern und den zahlreichen Relikten aus der Römerzeit, etwa die Heidenmauer des Römerkastells oder die Fußbodenmosaike in der Römerhalle.

Bad Münster am Stein-Ebernburg ist unter anderem für seine Burg und den mittelalterlichen Markt samt Ritterspiele bekannt. Der Rotenfels – ein 200 m hohes Porphyrmassiv – ist die größte Felswand Europas nördlich der Alpen und ermöglicht einen einmaligen Blick ins Land. In Langenlonsheim gibt es ein Höhlenkloster zu besichtigen, in Niederhausen das Besucherbergwerk Schmittenstollen und in Odernheim die Klosterruine Disbodenberg.

Bedeutende Rebsorten

In der Weinbauregion Nahe werden überwiegend weiße Rebsorten angebaut. Den größten Rebflächen-Anteil nehmen dabei der Riesling (28,9%), der Müller-Thurgau (12,0%) und der rote Dornfelder (9,7%) (Stand 2019) ein.

SorteFarbeSynonym(e)Fläche (%)Fläche (ha)
Riesling29,01.227
Müller-ThurgauRivaner12,0507
Dornfelder9,7413
GrauburgunderPinot gris, Ruländer8,2347
WeißburgunderPinot blanc7,4313
SpätburgunderPinot noir6,7285
SilvanerSylvaner4,9207
Bacchus3,1130
Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Bestockte Rebflächen 2019

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