Saale-Unstrut
Saale-Unstrut; Fünftkleinstes und dabei nördlichstes deutsches Weinbaugebiet mit seit den neunziger Jahren leicht zunehmendem, einst bedeutendem tausendjährigen Weinbau.
Zum ausführlichen Profil siehe Weinanbaugebiete in Deutschland → Saale-Unstrut
Heute hat sich der Weinbau im wesentlichen auf das Saaletal zwischen Weißenfels und Bad Kösen um Naumburg und das angrenzende Unstruttal zwischen Steigra und Freyburg südlich von Halle mit einer Exklave am Süßen See westlich von Halle zurückgezogen, die in die beiden Bereiche Schloss Neuenburg und Thüringen eingeteilt sind. Klein- und Hobbywinzer bewirtschaften derzeit lediglich ein Fünftel der Rebfläche, doch haben seit Beginn der neunziger Jahre erste private Weingüter (G. Born, K. R. Deckert, U. Lützkendorf, B. Thürkind, das Schlossweingut Klosterhäseler u.a.) bereits auf sich aufmerksam gemacht.
Die Weine sind durchweg trocken – zumal ihnen traditionellerweise keine Süßreserve beigegeben wird – und ansprechend und erinnern mitunter an Weine aus Franken. Jene gewisse Bodenständigkeit und mitunter bäuerlich-rustikale Art der Weine ist allerdings in erster Linie den überkommenen Vinifikations- und Ausbaumethoden zuzuschreiben, die verglichen mit der modernen Welt Geisenheims durchaus ihren Charme haben können. Die Weine werden überwiegend durch die Winzervereinigung Freyburg / Unstrut und das Landesweingut Kloster Pforta in den Handel gebracht. Neben Freyburg und Naumburg sind Steigra, Dorndorf, Großjena, Burgscheidungen u.a. Orte bekannt.