Huxelrebe

Die Huxelrebe, eine Kreuzung aus Elbling und Muscat précoce de Saumur, ist eine der weniger bekannten, aber interessanten Rebsorten Deutschlands.

Rebsorte Huxelrebe, rebstock
Die frühreifende Huxelrebe gilt als anspruchsvoll

Die Huxelrebe ist eine Rebsorte, die es durchaus verdient, aus dem Schatten bekannterer Sorten wie dem Riesling herauszutreten. Ihre Fähigkeit, tiefgründige und aromatisch komplexe Weine zu erzeugen, macht sie zu einer wertvollen Ergänzung für die Weinlandschaft Deutschlands.

Der Anbau der Huxelrebe stellt besondere Anforderungen an Klima und Boden. Diese Rebsorte bevorzugt tiefgründige, nährstoffreiche Böden und ein mildes Klima, um die bestmögliche Reife und Aromenentwicklung zu erzielen. In Deutschland sind die besten Standorte für die Huxelrebe vorwiegend in der Pfalz und Rheinhessen zu finden, wo die Trauben ausreichend Sonne erhalten, um ihre charakteristische Süße und aromatische Intensität zu entwickeln.

Die Huxelrebe zeichnet sich durch offene, stark wollig behaarte Triebspitzen und große bis sehr große, rundliche bis dreilappige Blätter aus. Die Zähnung des Blattrands fällt sehr unterschiedlich aus, ebenso die schlussendlichen Beeren, die von kernlos und sehr klein bis kernhaltig und sehr groß ausfallen. Die Huxelrebe neigt zum Verrieseln und ist anfällig für den Botrytispilz. Die Rebsorte gilt als frühreifend.

Durch ihre Anfälligkeit für Krankheiten, Frost, Trockenheit und falsche Böden (kalthaltig) gilt die Huxelrebe als anspruchsvoll, erreicht jedoch auf guten Standorten Spitzenqualitäten.

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Ausbau und Geschmack der Huxelrebe

Huxelrebe-Weine sind bekannt für ihre intensive Aromatik, die oft an tropische Früchte wie Mango und Maracuja erinnert, sowie für eine ausgewogene Süße und Säure. Diese Weine können sowohl in trockenen als auch in lieblichen Varianten gefunden werden. Besonders die edelsüßen Auslesen und Beerenauslesen zeichnen sich durch ihre tiefgründige Komplexität und Langlebigkeit aus.

Huxelrebe-Wein genießt man am besten zu…

Aufgrund ihres reichen und intensiven Geschmacksprofils lassen sich Huxelrebe-Weine hervorragend mit einer Vielzahl von Speisen kombinieren. Sie passen besonders gut zu scharfen asiatischen Gerichten, kräftigen Käsesorten oder fruchtigen Desserts. Ein gut gekühlter Huxelrebe kann auch als Aperitif dienen und bietet einen exzellenten Einstieg in ein feines Menü.

Die Hauptmerkmale der Huxelrebe

  • Ursprung: Kreuzung aus Elbling und Muscat précoce de Saumur, gezüchtet von Georg Scheu im Jahr 1927.
  • Namensgebung: Benannt nach Fritz Huxel, einem der ersten Winzer, der ihr kommerzielles Potenzial erkannte.
  • Anbaugebiete: Vorwiegend in Rheinhessen und der Pfalz in Deutschland.
  • Boden und Klima: Bevorzugt tiefgründige, nährstoffreiche Böden und ein mildes Klima.
  • Weinprofil: Intensive Aromen tropischer Früchte wie Mango und Maracuja, mit einer ausgewogenen Süße und Säure.
  • Weinarten: Produziert sowohl trockene als auch edelsüße Weine, einschließlich Auslesen und Beerenauslesen.
  • Kulinarische Kombinationen: Passt gut zu scharfen asiatischen Gerichten, kräftigen Käsesorten und fruchtigen Desserts.
  • Besonderheiten: Bekannt für ihre aromatische Intensität und die Fähigkeit, hochqualitative Prädikatsweine zu erzeugen.

Der Ursprung der Huxelrebe

Entwickelt im Jahre 1927 von Georg Scheu, dem Gründer der Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey, war es das Ziel, eine Rebsorte zu schaffen, die sowohl widerstandsfähig gegen Krankheiten ist als auch hohe Zuckerkonzentrationen in den Trauben erreichen kann. Die anfänglichen Angaben von Scheu, dass die Huxelrebe aus einer Kreuzung zwischen Gutedel und Muscat précoce de Saumur, auch bekannt als Courtiller Musqué nach dem Entdecker Auguste Courtiller, stamme, wurden durch neuere DNA-Analysen widerlegt.

Die Huxelrebe ist benannt nach Fritz Huxel, einem der ersten Winzer, der das Potenzial dieser Rebsorte erkannte und sie kommerziell kultivierte. Fritz Huxel war von den Eigenschaften der von Georg Scheu entwickelten Rebe so überzeugt, dass er sie in seinen Weinbergen anpflanzte und ihre Verbreitung förderte. Aufgrund seiner bedeutenden Rolle in der Popularisierung der Rebsorte entschied man sich, die Rebe nach ihm zu benennen. Trotz ihrer hervorragenden Eigenschaften und der Fähigkeit, Prädikatsweine von hoher Qualität zu erzeugen, bleibt die Huxelrebe unter vielen Weinkennern ein Geheimtipp.

Die Bedeutung der Huxelrebe für die Weinlandschaft

Obwohl sie nicht die Bekanntheit eines Rieslings oder eines Spätburgunders erreicht hat, spielt die Huxelrebe eine wichtige Rolle in der Diversifikation der deutschen Weinkultur. Ihre Fähigkeit, hochwertige, süße Weine zu produzieren, macht sie zu einer geschätzten Wahl für Winzer, die ihre Portfolios erweitern möchten. In wirtschaftlicher Hinsicht bietet die Huxelrebe kleine, aber bedeutende Möglichkeiten für Winzer, sich durch die Produktion einzigartiger, hochwertiger Weine von der Konkurrenz abzuheben.

Die Huxelrebe steht auch symbolisch für die innovative Weinbauwissenschaft in Deutschland, die ständig bestrebt ist, neue Sorten zu entwickeln, die sowohl umweltresilient sind als auch ansprechende Weine hervorbringen. Die Erhaltung und Förderung dieser Rebsorte ist nicht nur eine Frage der kulturellen Vielfalt, sondern auch ein Zeichen für die Anpassungsfähigkeit der deutschen Weinindustrie an zukünftige Herausforderungen im Weinbau.

Die größten Anbaugebiete der Rebsorte Huxelrebe

Die Huxelrebe wird in Deutschland hauptsächlich in den Anbaugebieten Rheinhessen und Pfalz angebaut, auf insgesamt 439 ha. Damit ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen, da sie Mitte der Neunziger noch auf über 1.400 ha anzutreffen war. Dies erklärt sich unter anderem durch neue Züchtungen mit ähnlicher Aromenstruktur, aber besseren Erträgen und besserer Widerstandskraft. Ob die Huxelrebe also jemals noch aus ihrem Nischendasein herauskommen wird, ist fraglich.

Huxelrebe

  • Art: Edle Weintraube
  • Beerenfarbe: grün
  • Verwendung: Weißweintraube
  • VIVC-Nr.: 5463
  • Synonyme: –

Huxelrebe-Anbaugebiete in Deutschland

Anbaugebiet Fläche (ha)
Mittelrhein 1
Pfalz 98
Rheinhessen 245
Nahe 11
Deutschland (2021) 354

Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Rebsorten in Deutschland

In Deutschland werden insgesamt knapp 140 Rebsorten angebaut, wovon über 100 zur Weißwein- und 35 zur Rotwein-Zubereitung dienen. » Deutsche Rebsorten (Übersicht)

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