Weinbauregion mit jahrhundertealter Weinbautradition!
Jura ist eine Bergkette, ein Département und ein Weinbaugebiet in Ostfrankreich, unweit der Schweizer Grenze. Die Rebflächen erstrecken sich über eine Entfernung von rund 75km und liegen jenen der Côte d’Or auf der anderen Seite des weiten Saône-Tals praktisch gegenüber. Von wenigen Landweinen und einigen Tafelweinen abgesehen, werden auf den knapp 1800 Hektar der Arbois (überwiegend Rot- und Roséweine) und der Côtes de Jura (im allgemeinen Weißwein) sowie der Château-Chalon (Vin jaune) und L‘ Etoile (vor allem ein recht ordentlicher Schaumwein). Ferner wird noch in allen vier Appellationen erwas Strohwein (Vin de paille) erzeugt.
Die Weinberge des französischen Jura, im südlichen Teil der Region Franche-Comté gelegen, erstrecken sich von Champagne-sur-Loue im Norden bis St.-Jean d’Eterux im Süden, zwischen der Grenze zur Schweiz und dem Burgund. Der Schweizer Kanton Jura spielt dabei nahezu keine Rolle. Noch nicht einmal 2 ha sind mit Reben bestockt, zwei Drittel davon rote.
Mit 280 Domaines auf 80 Kilometer ist dieses Weinbaugebiet relativ klein, und es teilt sich in die Regionen Côtes du Jura, Arbois, Château-Chalon (hier wird nur Vin Jaune erzeugt) und l’Etoile auf.
Weinbau auf knapp 1.800 Hektar
Die Namen der genannten vier Weinbaugebiete stellen zugleich und schon seit 1936/37 geschützte Appellationen dar; eine fünfte kommt dem Macvin de Jura zu, eine sechste AOC dem Crémant de Jura. Insgesamt betragen die Anbauflächen im Jura nur knapp 1.800 Hektar – vor der Reblauskatastrophe im Jahr 1879 war sie zehnmal so groß!
Im Jura nutzt die Landwirtschaft 92 Prozent der insgesamt zur Verfügung stehenden Bodenfläche; nur acht Prozent werden heute für den Anbau von Wein in Anspruch genommen. Die für AOC-Weine bzw. Crémants aus dem Jura in Betracht kommenden fünf Rebsorten sind Chardonnay, Chardonnay-Savagnin, Trouissseau, Pinot Noir, Poulsard. Wie im Elsass, sind viele der Jura-Weine Mono-Cépages. Und nur weniger als zehn Prozent sind nicht AOC-klassifiziert.
Hügeliges Terrain mit Kalk- und Lehmböden
Das hügelige bis stark bergige Terrain, auf dem man schon im 10. Jahrhundert Weinbau betrieb, setzt sich aus unterschiedlichen Formationen zusammen, in Millionen von Jahren entstanden. Kalkböden dominieren, aber sie sind von Lehm durchsetzt, der an der Oberfläche verschiedenfarbig verkrustet sein kann: violett, grau, rötlich. Gegen Norden und gegen Südosten, woher die rauhen Winde kommen, sind die Weingebiete geografisch gut geschützt. Mit 1700 bis 1900 Sonnenstunden im Jahr ist der Weinbau gut bedient, die Sommer pflegen heiß und trocken zu sein. Dafür kann es im Winter über längere Perioden aber tiefe Minusgrade geben.
Jura-Weine sind gehaltvoll, fett, keine Konsumware für den schnellen Genuss. Sie brauchen und vertragen lange Lagerzeiten, und sie werden im Laufe der Jahre immer delikater.