Wegeler-Deinhard, Geheimrat
Wegeler-Deinhard, Geheimrat Das Haus Deinhard ist nicht nur als Sekterzeuger und Weinhandelshaus bekannt, sondern verfügt auch unter dem Namen Geheimrat Wegeler-Deinhard über eine der größten deutschen Weingüterverwaltungen mit 110 ha Rebfläche, von denen 60 ha auf den Rheingau entfallen, vor allem in Rüdesheim, Winkel und Geisenheim, 31 ha auf das Anbaugebiet Mosel (darunter ein namhafter Anteil am Bernkasteler Doctor sowie an den Spitzenlagen von Wehlen, Kasel u. a.) und 19 ha auf die Pfalz mit Lagen in Forst, Deidesheim und Ruppertsberg, wobei das renommierte Deidesheimer Weingut Dr. Deinhard zur Hälfte Deinhard gehört; die andere Hälfte befindet sich im Besitz der Hoch-Familie. 96% der Gesamtfläche sind mit Riesling bestockt.
Seit einigen Jahren verfolgt Wegeler-Deinhard eine zukunftsweisende Politik von Erzeugung und Absatz, um die Fehler vergangener Jahre und Jahrzehnte wie die des deutschen Weingesetzes von 1971 zu korrigieren. So werden praktisch nur noch trockene (und einige halbtrockene) sowie natursüße Weine erzeugt. Die qualitativen Aushängeschilder sind dabei im Rheingau der seit 1983 erzeugte großartige Geheimrat >J< (seit 1989 auch als bemerkenswerter Sekt b.A.), für die Mosel Bernkasteler Doctor Spätlese, Wehlener Sonnenuhr Spätlese und Kaseler Nies’chen Spätlese sowie für die Pfalz die Forster Ungeheuer Spätlese.
Qualitativ eine Stufe darunter stehen sogenannte Grand cru-Weine (ohne Lagenbezeichnungen) als Geheimrat Wegeler-Deinhard. Unterhalb dieser
Ebene werden schließlich für alle drei Gebiete Wegeler-Riesling als Qualitätsweine ohne Lagenbezeichnungen angeboten und darunter erst Lagenweine als QbA, Kabinett oder Spätlese. Alle nicht ganz vergorenen Weine mit deutlicher natürlicher Restsüße kommen als Auslesen oder mit entsprechend höheren Prädikaten in den Handel.
Eine wachsende Zahl von Gütern, Bürklin-Wolf u. a., geht inzwischen ähnliche Wege der internen Klassifikation.