Wallis
Wallis; Westschweizer Kanton, mit rund 4.800 ha größtes Weinbaugebiet des Landes, aus dem einige der besten schweizerischen Rotweine und etliche seiner erwähnenswertesten Weißweine stammen (Verhältnis Rot- zu Weißwein hat sich mit inzwischen 55:45 zu Lasten des bis Ende der achtziger Jahre mehrheitlich erzeugten Weißweins Anfang der neunziger Jahre umgedreht).
Gut 80% der Walliser Rebfläche bilden ein durchgehendes Weinbauareal auf den Abhängen des rechten Rhôneufers (im Schnitt auf ca. 600m Höhe) von Susten bis nach Martigny. Oberhalb von Susten im Oberwallis befinden sich noch etwa 150 ha Rebfläche, von denen die bekanntesten die bis auf 1100 m aufragenden Rebberge von Vispertermin sind. Auf rund 200 ha kommt das Unterwallis mit dem Val d’Entremont um Martigny, während sich auf dem linken Rhôneufer zwischen Martigny und Sierre noch einmal rund 600 ha befinden. Das Zentrum des Walliser Weinbaus ist die Kantonshauptstadt Sion, aus deren Umgebung ungefähr ein Viertel des Walliser Weins kommt, weshalb man Sion auch als die Hauptstadt des Pendant bezeichnet. Dieser Pendant (aus dem Chasselas) ist der verbreitetste Walliser Weißwein, der über ein Drittel der Gesamterzeugung ausmacht. Um die 10% entfallen auf den zweiten wichtigen Weißwein des Wallis, den Johannisberg (aus Silvaner), während der Dole der Rotwein des Wallis schlechthin und der bekannteste Schweizer Rotwein überhaupt ist. Zusammen stellen diese drei Weine jährlich meist über 95% der Weinerzeugung des Kantons. Der Rest entfällt auf einige Spezialsorten, die z. T. von höchster Seltenheit und nirgendwo anders mehr anzutreffen sind, darunter die weißen Arvine und Amigne, der rote Humagne (es gibt auch einen noch selteneren weißen Humagne), der Heida (Traminer), Malvoisie (Grauer Burgunder), Ermitage, der heute fast verschwundene alte Landrote (Rouge du pays) u. a. Die besten Walliser Rot- und Weißweine gehören zur Creme der Schweizer Weine.