Vinho verde
Vinho verde; Weinbaugebiet im äußersten Nordwesten Portugals, das größte des Landes, mit etwa 50.000 ha Rebfläche und eigener DOC-Regelung, das in insgesamt 6 Bereiche unterteilt ist, Monção, Lima, Braga, Penafiel, Basto und Amarante. In ihnen wird der vinho verde, der grüne Wein Portugals erzeugt, im Gegensatz zu den in anderen Landesteilen erzeugten Vinho maduro und Vinho generoso. Grün hat also nichts mit der Farbe des Weins zu tun, diese kann weiß oder rot sein, sondern mit der Reife. Dennoch ist vinho verde kein grüner im Sinne von unreifer Wein, vielmehr ist er ein Wein von niedrigem Alkoholgehalt (in der Regel zwischen 8,5 und 9,5 % vol.), der jung (er sollte nicht lagern), spritzig, säurebetont und lebendig ist (aufgrund des hohen Apfelsäureanteils weist der Wein nach der Malolaktischen Gärung häufig einen z. T. hohen Grad an natürlicher Kohlensäure auf). Er wird aus einer ganzen Reihe von lokalen Rebsorten erzeugt, wobei der Monção lediglich aus der Alvarinho bereitet wird (der Alvarinho von Palacio da Brejoeira, aber auch jener der Winzergenossenschaft von Monção sind vorzüglich – jedoch auch höher, um 1 1 ,5 % vol., im Alkohol) und der rote Lima aus der Vinhão. Der Rotwein ist außerordentlich farbkräftig, ansonsten frisch und kohlensäurehaltig.
Noch zu Beginn der siebziger Jahre waren 90% aller vinhos verdes rot. Da dieser sauerste und leichteste Rotwein der Welt jedoch im Export weit weniger geschätzt wird als der weiße vinho verde, lag zu Beginn der neunziger Jahre der Anteil des weißen vinho verde bereits bei fast 50%. Aveleda, Tormes, Messias, Casal Garcia, Montemar, 5 Cidades, Ravel, Campelo, Gatão u. a. sind weitere verlässliche Namen, neben denen es heute Dutzende selbstabfüllender Weingüter gibt, die im Ausland bislang kaum bekannt sind.