Vernaccia
Vernaccia; Hervorragende italienische Weißweinrebe, aus der in verschiedenen Gegenden Italiens unterschiedliche Weine bereitet werden. Der heute bekannteste und verbreitetste dürfte der Vernaccia di San Gimignano sein, der aus der Umgebung der pittoresken, mittelalterlichen und türmereichen Stadt San Gimignano in der Toskana stammt. Sieht man einmal von der zu großen Zahl belangloser Weine ab, handelt es sich bei diesem seit 800 Jahren berühmten Wein, der angeblich der Lieblingswein Michelangelos war und der 1966 als erster italienischer Wein das DOC-Prädikat und 1993 den DOCG-Status erhielt, um einen Weißwein von ungewöhnlicher Rasse und Substanz, einem guten Chablis durchaus vergleichbar, dessen eindrucksvollen Pierre-à-fusil-Geschmack er ebenfalls ausweist. Er gehört fraglos zu den besten italienischen Weißweinen (vereinzelt auch als weniger eindrucksvoller Schaumwein), und Teruzzi & Puthod (Fattoria Ponte a Rondolino, Terre di Tufo, Vigna Peperino), Pietrafitta, Guicciardini Strozzi (Fattoria di Cusona), La Torre, Riccardo Falchini, Capezzano u. a. gelten als führende Erzeuger.
Ein Wein ganz anderer Art und ebenfalls altberühmt ist der Vernaccia di Oristano aus Sardinien, ein in der Regel trockener, sehr delikater und ziemlich aromatischer, stark alkoholhaltiger (mindestens 15% , z.T. über 17% vol.) Wein, der, obwohl ungespritet, an einen leichten Sherry erinnert und zu den besten Weinen seiner Art Sardiniens zählt.
Auch in Umbrien, Molise u. a. italienischen Regionen erzeugt man aus der Vernaccia teils trockene Weißweine, teils süße Likörweine.
Ein wiederum ganz anderer Wein mit dem Namen Vernaccia ist der Vernaccia di Serrapetrona, ein beachtenswerter roter Schaumwein aus den Marken. Er stammt natürlich nicht aus der weißen Vernaccia. Vielmehr handelt es sich bei dem Namen möglicherweise um eine Verballhornung von Vernatsch.