Szamorodni (Samorodner)
Szamorodni (Samorodner); Bezeichnung eines Tokajers „wie er gewachsen ist“, d. h. ohne Aussonderung und getrennte Behandlung der überreifen Beeren. Er muss daher in jedem Fall einen Botrytiston aufweisen. Je nach Jahrgang kann ein Tokaji Szamorodni (Tokajer Samorodner) daher trocken bis – in herausragenden Jahren – süß sein. Wenn gut gemacht, sollte er in jedem Fall zumindest ein ausgezeichneter Wein sein, der bei ca. 14 % vol. Alkohol als trockener Wein an einen leichten Manzanilla Fino zu erinnern vermag.
Dazu trägt der Weinausbau bei, indem der Szamorodni wie jeder Tokajer eine Zeitlang in nur zu etwa vier Fünftel vollen Fässern gelagert wird, in denen sich dann, ähnlich wie beim Fino Sherry, ein Hefefilm bildet, der die Reifung und Veresterung des Weins fördert. Als süßer Wein in einem sehr guten Jahr kommt der Szamorodni einem dreibuttigen Aszú nahe. In der Hierarchie der Tokajerweine steht der Szamorodni mithin zwischen dem Grundwein, dem Tokaji Furmint oder Tokaji Hárslevelü, und dem Tokaji Aszú. Er kommt nach zweijähriger Fasslagerung in den Handel.