Ökologischer Weinbau
Ökologischer Weinbau; Für manche das Zauberwort für eine neue Welt, bei nüchterner Betrachtung und sinnvoller Anwendung ein durchaus vernünftiges Konzept zur Minderung der Umweltbelastung und – in begrenztem Umfang – des Arbeitsaufwandes und zur Verbesserung des Rebgutes und damit letztlich des Weins. Die entscheidende Frage ist dabei, wieviel Chemie im Weinberg unerlässlich ist. Sicher wird es nicht immer ganz ohne Spritzen gegen auftretende Rebkrankheiten gehen, doch ein Übermaß kann leicht neue Krankheiten, Probleme und Fehler hervorrufen. Dass Begrünung nicht nur für den Wein besser ist als das tonnenweise Versprühen von Herbiziden dürfte heute ebenso erwiesen sein wie die hinsichtlich des Weins qualitativen Vorzüge eines maßvollen Einsatzes von organischem Dünger anstelle des chemischen Düngers der Stickstoffwinzer, wie sie von weitsichtigeren Kollegen oft abschätzig genannt werden. Auch Insektizide sind lange Zeit in viel zu großem Umfang ausgebracht worden, und im Normalfall wird man vielerorts ganz auf sie verzichten können. Nachdem die regionalen Zusammenschlüsse für ökologischen Weinbau viel ideologischen Ballast der Anfangszeit über Bord geworfen haben, sind heute die so erzeugten Weine vielfach von exzellenter Qualität.