Neusiedlersee, Weinbaugebiet
Neusiedlersee, Weinbaugebiet; Steppensee im nördlichen Burgenland und das nach ihm benannte, nördlich und östlich von ihm gelegene Weinbaugebiet in der Parndorfer Heide und dem Seewinkel, bis 1985 Teil des damaligen Weinbaugebietes Rust-Neusiedlersee. Insgesamt sind 10.390 ha mit Reben bestockt, davon 87% weiße Sorten wie Grüner Veltliner, Welschriesling, Müller-Thurgau, Muskat-Ottonel, Neuburger, Weißer Burgunder u. a. Angesichts des niederschlagsarmen, sommerheißen Klimas mit hoher Luftfeuchtigkeit durch die Wasserverdunstung des Sees sind die natürlichen Voraussetzungen für die ganze Palette von trockenen Qualitätsweinen bis zur Trockenbeerenauslese wie kaum in einem zweiten europäischen Weinbaugebiet gegeben. Doch statt eines Österreichischen Sauternes-Gebiets hat das Gebiet in der Vergangenheit eher im Zusammenhang mit Weinskandalen und Billigprodukten auf sich aufmerksam gemacht. Seither gibt es jedoch eine Fülle ernst zu nehmender Bestrebungen, die natürlichen Vorzüge des Gebietes im Sinne seriöser Weinerzeugung kompromissloser zu nutzen. Die überzeugendsten bisherigen Ergebnisse stammen zumeist aus Gois, Halbturn, Illmitz u. a. Orten.