Mostgewicht
Mostgewicht; Maßeinheit für den Zuckergehalt der Trauben und damit für den potenziellen Alkoholgehalt des Weins. Wird in Deutschland und der Schweiz in Oechslegraden, in Österreich nach der Klosterneuburger Mostwaage berechnet. In Deutschland sind als Kriterien für die einzelnen Qualitäts- und Prädikatsstufen bestimmte Mindestmostgewichte vorgeschrieben, deren Deklaration nicht nur mitunter in der Vergangenheit unzureichend kontrolliert wurde, sondern die auch von Anbaugebiet zu Anbaugebiet und je nach Rebsorte erheblich schwanken. Während ein Grauer Burgunder in Ihringen mit 83° Oechsle sich nicht einmal Kabinett nennen darf (dafür sind 85° vorgeschrieben), gilt ein Riesling mit 83° Oechsle in Bernkastel bereits als Auslese. Kabinett ist also nicht gleich Kabinett, nicht einmal innerhalb eines Anbaugebietes, und bei allen anderen Prädikatsweinen ist dies ebenso. Da man außerdem in geringen Jahren die ohnehin sehr niedrigen Mindestmostgewichte noch um einige Grad herabsetzen darf, bleibt die Nomenklatur konstant, während die Qualität manipulierbar erscheint, eine aus Sicht des Weintrinkers höchst fragwürdige Situation.