Mehltau
Mehltau: Name zweier verschiedener Rebkrankheiten, die im europäischen Weinbau immer wieder auftreten:
- Falscher Mehltau oder Blattfallkrankheit, Peronospora viticola. Von einem Virus oder Schimmelpilz (Fadenpilz Plasmopara viticola) hervorgerufene schwere Rebkrankheit, die an Blättern, Blüten und jungen Trauben auftritt und zu großen Ertragsausfällen bis hin zum Totalverlust der Ernte führen kann. Sie wurde 1875 aus Amerika nach Europa eingeschleppt und richtete fast noch verheerenderen Schaden als die Reblaus an, die einige Jahre später die Rebbestände verwüstete. Die Krankheit wird durch organische Fungizide (bei weißen Rebsorten) bzw. Kupferpräparate (bei roten), der sog. Bordelaiser Brühe, bouille bordelaise, erfolgreich bekämpft.
- Echter Mehltau: durch den Pilz Oidium tuckeri (Uncinula necator) hervorgerufene Krankheit, die Weintrauben und Blätter mit einem ascheähnlichen Belag überzieht und ein Absterben hervorruft; kam um 1850 aus Amerika nach Deutschland; wird besonders begünstigt durch wechselhafte Witterung. Führt zum sog. Samenbruch. Vorbeugende Bekämpfung durch Schwefel möglich.