Johannisberg, Schloss
Johannisberg, Schloss; Eine der berühmtesten Weinbergslagen Deutschlands, malerisch gelegen auf einem der steilsten Hänge des Rheingaus, auf dessen Spitze das Schloss steht, von dem aus man einen herrlichen Blick über das Rebenmeer und den Rhein genießt (Goethe: »Der Johannisberg herrscht über alles«). Der Sage nach soll es Karl der Große gewesen sein, der hier zum ersten Mal Reben anpflanzen
ließ, nachdem er von seiner Pfalz im gegenüberliegenden Ingelheim aus beobachtet hatte, dass der Schnee auf diesem Hang zuerst schmolz. Um 1100 wurde hier eine Benediktinerabtei errichtet, die von 1716 bis 1803 den Fürstäbten von Fulda gehörte, die hier, 1775 noch zufällig, danach planmäßig, die ersten Spät- und Auslesen in Deutschland erzeugten. In der Folge einige Jahre im Besitz von Marschall Kellermann dank eines Geschenks von Napoleon machte 1816 der österreichische Kaiser Schloss Johannisberg seinem Kanzler Fürst Metternich zum Geschenk, dessen Nachfahren noch heute das Schloss bewohnen.
Die zu Füßen des Schlosses wachsenden Rieslingreben (100 %) bringen einen fruchtigen, charaktervollen und unverkennbaren Wein hervor, der nicht nur in guten Jahren Ausdrucksstärke mit Individualität verbindet, wodurch sich sein Charakter von dem vieler Rheingauer Weine deutlich unterscheidet. Kernig, von fester Struktur, komplex und differenziert, ist ein großer Schloss Johannisberger stets ein unvergleichlicher Wein. Leider kann man das heute nicht von allen Weinen des Gutes behaupten.