Hospices de Beaune
Hospices de Beaune Auch Hôtel Dieu genannt – ein bekanntes christliches Hospiz in der Stadt Beaune in Burgund, in dem jedes Jahr am dritten Sonntag im November die wohl berühmteste Weinversteigerung der Welt stattfindet. Seit seiner Gründung im Jahre 1443 gelangt das Hospiz bis zur Gegenwart immer wieder durch Schenkungen in den Besitz exzellenter Weinbergslagen, vor allem an der Côte de Beaune (seit 1977 erstmals auch an der Côte de Nuits), so dass es von den Erlösen seiner Weinauktionen den größten Teil seiner Ausgaben bestreiten kann. Die Versteigerung, die sich in dem malerischen Rahmen der sog. Trois Glorieuse (der drei glorreichen Tage – das Vorbild für eine analoge Novemberveranstaltung im Rheingau) abspielt, bestimmt durch seine indirekten Auswirkungen ungefähr das Preisniveau des neuen Burgunderjahrgangs. Da der Wein noch im Jahr der Ernte im verschlossenen Fass verkauft wird, ist diese Auktion daher für den gesamten burgundischen Weinbau von weitreichender Bedeutung.
Der Weinbergsbesitz des Hospizes umfasst derzeit etwa 60 ha, die sich auf 38 Lagen verteilen, die heute um die 700 pièces (Fässer zu 228 l) ergeben, d. h. ca. 1600 hl. Der Wein jeder einzelnen Lage gelangt getrennt zur Versteigerung, und zwar unter dem Namen der betreffenden Cuvée, der meist mit dem des jeweiligen Stifters identisch ist, wobei die verschiedenen Provenienzen naturgemäß sehr unterschiedliche Preise erzielen.
Seit 1970 gibt es ein einheitliches Etikett für die Weine der Hospices de Beaune. Auf ihm ist der Name der Cuvée mit der dazugehörigen Appellation contrôlée und der Abfüller (Käufer) vermerkt. Folgende Cuvées, nach dem Preis pro Pièce in absteigender Folge geordnet, sind 1994 mit der jeweils angegebenen Fasszahl versteigert worden (siehe Seite 232).