Graves-Saint-Emilion
Graves-Saint-Emilion; Traditionelle Bezeichnung für einen rund 60 ha großen Teil im äußersten Westen der Appellation Saint-Emilion, der im Gegensatz zu den sonst üblichen Bodenformationen der Appellation, doch wie im angrenzenden Teil von Pomerol aus stark kieshaltigen Böden besteht, wie sie sonst auf dem rechten Ufer unbekannt sind, aber den Weinbau der Graves und des Médoc charakterisieren und Grundlage für deren Spitzenweine sind. Man führt die Existenz dieses Kiesbodens in Saint-Emilion wie in Pomerol darauf zurück, dass an dieser Stelle in urgeschichtlicher Zeit das Flussbett der Isle verlief, die heute einige Kilometer weiter westlich in Libourne in die Dordogne mündet. Wie im Médoc zeichnen sich die Graves-Saint-Emilion, die natürlich keine weinrechtliche Bezeichnung darstellen und daher niemals auf einem Weinetikett erscheinen, durch einige bemerkenswerte Weine aus, allen voran Châteaux Cheval Blanc, Figeac und einige kleinere Güter, die Figeac als Namensteil aufweisen, die zu den besten Gewächsen von Saint-Emilion zählen.