Edelfäule
Edelfäule: Bei feuchtem, warmem Herbstwetter werden die inzwischen reifen Trauben vom Grauschimmel, dem sogenannten Edelfäulepilz Botrytis Cinerea befallen, der die Beerenhaut durchwächst und sie porös macht, wodurch das in den Beeren enthaltene Wasser langsam verdunstet, so dass die Beeren einschrumpfen. Sie sind damit keinesfalls verdorben, obwohl sie nicht gerade appetitlich aussehen. Vielmehr sind die aus ihnen gewonnenen Moste außerordentlich konzentriert mit einem hohen Zuckergehalt (25 – 45 %), so dass aus ihnen hochwertige Auslesen, Beerenauslesen bzw. die vins liquoreux von Sauternes und Anjou gewonnen werden. Es versteht sich von selbst, dass Edelfäule daher bei einem trockenen Weißwein unerwünscht und bei Rotweinen eine Katastrophe ist. Befällt der Pilz die Trauben, bevor diese reif sind, tritt die Rohfäule ein, die den Verlust der Ernte bedeutet.