Denominazione di origine controllata
Denominazione di origine controllata Kontrollierte Ursprungsbezeichnung italienischer Qualitltsweine nach einem System, das 1963 in Anlehnung an das französische System der Appellation contrôlée geschaffen wurde und wie dieses die Gebietsgrenzen, Rebsorten, Pflanzmethoden, Hektarerträge, z. T. Vinifikations- und Ausbaumethoden, chemische und organoleptische Merkmale u. a. genau regelt. Obwohl es zumal in seiner Praxis mitunter als weniger rigide als das französische System erscheint, stellt es weit eher ein zu enges Korsett dar, das es nicht vermocht hat, die Erzeugung von Spitzenqualitäten zu fördern und unter den gesetzten Bestimmungen in vorgegebene Bahnen zu leiten. Zwar gibt es heute über 240 italienische Weine mit eigenem DOC-Statut, doch hat man 1980 nach Weinskandalen und anderen Unzulänglichkeiten noch ein zusätzliches, angeblich noch „garantierteres“ System, die Denominazione di origine controllata e garantita, geschaffen, das inzwischen für 13 Weine gilt. Zusammen kommen diese Qualitätsweine für rund 14 % der italienischen Weinernte auf, wobei die mengenmäßige Bedeutung der einzelnen DOC- oder DOCG-Weine außerordentlich unterschiedlich ist und zwischen 1 Mill. hl für den Chianti und dem gegenwärtig nur von einem einzigen Weingut auf einem halben Hektar erzeugten Faro schwankt. Insgesamt kommen die 20 mengenmäßig bedeutendsten DOC- bzw. DOCG-Weine (also knapp ein Zehntel der Gesamtzahl) für zwei Drittel der von allen italienischen Qualitätsweinen zusammen erzeugten Menge auf. Doch viel schneller als die Zahl der DOC-Weine steigt in Italien die Zahl der Spitzenweine, die außerhalb dieses gesetzlich definierten Rahmens erzeugt und Tafelwein auf den Markt als gebracht werden, worin Spötter inzwischen die einzige wirkliche Qualitätsgarantie sehen. Weltweit so renommierte Weine wie Sammarco, Ornellaia, Tignanello, Maurizio Zanella, Darmagi, Schioppettino, Solaia, Grifi und wie sie alle heißen, in denen viele die heutige Spitze des italienischen Weinbaus sehen, kommen alle als Tafelweine in den Handel – eine Entwicklung, die in Deutschland seit einiger Zeir sich ähnlich zu vollziehen scheint und die die Verantwortlichen zum Nachdenken darüber veranlassen sollte, inwieweit die gegenwärtigen Weingesetze den tatsächlichen Erfordernissen wirklich gerecht werden.