Châteauneuf-du-Pape
Châteauneuf-du-Pape Berühmtes Weinbaugebiet im unteren Rhônetal nördlich der alten Papststadt Avignon. Das heute nur noch als Ruine erhaltene Châteauneuf überragt malerisch den gleichnamigen Ort und war im 14. Jahrhundert der Sommersitz der Päpste. Die Reben wachsen auf einer idyllisch anmutenden Hochebene, von der man einen weiten Ausblick auf die Rhône und ihre fruchtbare Tallandschaft hat. Der Boden besteht zumeist aus grobem Kies und kleinen Flusssteinen und ist außer für Weinbau unfruchtbar.
Heute umfasst das Weinbaugebiet von Châteauneuf-du-Pape an die 3100 ha, von dem jährlich rund 100.000 hl Wein kommen, davon 98 % Rot- und 2 % Weißwein. 13 verschiedene Rebsorten, mehr als in jedem anderen französischen Qualitätsweinbaugebiet, werden angepflanzt, aus denen traditionellerweise der rote Châteauneuf bereitet wird: Grenache, Syrah, Mourvèdre, Cinsaut, Picpoul, Terret noir, Counoise, Muscardin, Vaccarèse, Picardan, Clairette, Roussanne und Bourboulenc. Tatsächlich wird aber heute meist kaum die Hälfte für den Verschnitt verwandt, zumeist Grenache, Syrah, Mourvèdre und Cinsaut.
Die Rotweine erreichen im allgemeinen nicht ganz die Größe der Spitzengewächse von Hermitage und Côte Rôtie und gelten als weniger langlebig als diese (je nach Jahrgang 10 – 15 Jahre, z. T. mehr). Traditionellerweise ist der Châteauneuf-du-Pape ein kräftiger, körper- und alkoholreicher (13 – 14 % vol.), mitunter außerordentlich differenzierter und charaktervoller, im Alter zunehmend runder und weicher Rotwein. Seit geraumer Zeit werden jedoch in wachsendem Maße durch gezielte Auswahl unter den zugelassenen Rebsorten sowie z. T. durch Praktizierung der Macération carbonique eher leichtere Weine erzeugt. Wenn gelungen, können diese Weine fein und elegant, mitunter sogar hervorragend sein, für die Anhänger des traditionellen Châteauneuf haben sie jedoch an Charakter verloren. Die wenigen Weißweine können kernig, ausdrucksvoll und von beachtlichem Spiel sein.
Aufgrund der Sortenvielfalt und ihren unterschiedlichen Boden- und Reifebedingungen können sich sorgfältig auswählende Händler optimale Qualitäten sichern. Diese findet man insbesondere bei renommierten Häusern wie Jean-Pierre Brotte (auch als Père Anselme), M. Chapoutier, Paul Jaboulet Ainé u. a. Ihre Spitzenweine stehen den besten Erzeugerabfüllungen kaum nach. Zu den führenden Gütern gehören (Châteaux Fortia, de Beaucastel (z. T. auch als Domaine de Beaucastel), la -Nerte, Domaine de Vieux Télégraphe, Châteaux Rayas, Mont-Redon, Clos des Papes, Domaines de Beaurenard, de Nalys, de Cabrières, Château des Fines Roches, Domaines de la Solitude, de Père Caboche, Château Vaudieu, Clos de L’Oratoire de Pape, Domaine de la Font du Loup u. a.
Da leider immer noch sehr viel mehr angeblicher Châteauneuf-du-Pape in den Handel kommt, als dort selbst in den üppigsten Jahren wachsen kann, sollte man Billigstangeboten gegenüber höchst skeptisch sein und sich möglichst an verlässlichen Namen orientieren.