Burgenland
Burgenland; Österreichische Weinbauregion mit rund 19.000 ha Ertragsrebfläche in den vier Weinbaugebieten Neusiedlersee, Neusiedlersee-Hügelland, Mittelburgenland und Südburgenland (bis 1985 wurden die ersten drei Gebiete zusammen als Rust-Neusiedlersee und Südburgenland als Eisenberg bezeichnet). Das pannonische Klima mit seinen heißen Sommern führt zu starker Verdunstung des flachen Neusiedlersees und erzeugt damit die notwendige Luftfeuchtigkeit, so dass bei einer langen Vegetationsperiode geradezu ideale Verhältnisse für den Weinbau bestehen. Doch hat man diese natürlichen Vorzüge zu lange zu wenig genutzt, so dass bis Mitte der achtziger Jahre das Burgenland sich im In- und Ausland den einseitigen Ruf des österreichischen Massenproduzenten erworben hat, obgleich die Hektarerträge in einigen niederösterreichischen Weinbaugebieten z. T. deutlich höher liegen. Es ist jedoch mittlerweile bekannt, dass diese Region aufgrund ihrer einzigartigen natürlichen Gegebenheit erheblich Besseres hervorzubringen in der Lage ist. Zwar gibt es immer noch den reichen, fülligen, zur Plumpheit neigenden burgenländischen Wein. Doch stehen heute daneben eine Vielzahl von strukturierten, von ihrer Säure lebenden Weißweinen (Grüner Veltliner, Welschriesling, in wachsendem Maße Chardonnay u. a. Sorten) bis hin zu einigen unendlich nuancenreichen Trockenbeerenauslesen, die ohne Zweifel zu den hervorragendsten Weinen Österreichs gehören, sowie etliche hervorragende Rotweine (Blaufränkisch, zunehmend Cabernet Sauvignon u. a.), die dem natürlichen Potential des Gebietes durchaus gerecht zu werden vermögen.