Appellation (d’Origine) contrôlée
Appellation (d’Origine) contrôlée: In Frankreich 1935 eingeführte und staatlich überwachte Bezeichnung. Sie garantiert die Herkunft eines Weines aus einem ganz bestimmten Gebiet, aber auch die vorgeschriebene Verwendung einer ganz bestimmten Traubensorte, die Einhaltung der gleichfalls vorgeschriebenen Pflege (z. B. Schnitt und Düngung) und die Ernte des Weins zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die Appellation contrôlée schreibt schließlich auch den Umfang der Bepflanzung der einzelnen Weinberge vor.
Appellation (d’Origine) contrôlée ist eine kontrollierte Ursprungsbezeichnung französischer Weine, die nach den EG Bestimmungen ebenso wie die etwas niedriger angesehene Kategorie der V.D.Q.S.-Weine zur Kategorie der Qualitätsweine (V.Q.P.R.D.) gehört und damit rechtlich den deutschen Qualitätsweinen b.A. bzw. den Qualitätsweinen mit Prädikat gleichgestellt ist, obwohl die A.0.C.-Weine im Gegensatz zu den deutschen wie österreichischen Prädikatsweinen durchweg angereichert werden dürfen. Zur Zeit gibt es in Frankreich rund 390 A.O.C.-Weine, die rund 50% der französischen Weinbaufläche einnehmen, aufgrund der strengeren Bestimmungen jedoch nur knapp 40-45 % der französischen Weinerzeugung ausmachen. Nahezu alle bedeutenden französischen Weine kommen mit einer Appellation contrôlée in den Handel und unterliegen damit der Überwachung durch das Pariser Institut National des Appellations d’Origine des Vins et Eaux-de-Vie (I.N.A.O.), das für die Bestimmung dieser Ursprungsbezeichnungen zuständig ist und über ihre Einhaltung wacht. Auf diese Weise werden nicht nur die geographischen Grenzen jeder Appellation contrôlée (je nachdem Lage, Gemeinde, Bereich oder Anbaugebiet) genau festgelegt, sondern auch bestimmt, welcher Wein in dem jeweiligen Gebiet aus welchen Rebsorten erzeugt werden darf. Dazu gehören neben Bestimmung über Pflanzdichte und Rebschnitt auch allgemeine Vinifikations- und Ausbaumethoden, eine Festsetzung des Mindestmostgewichts sowie Festlegung des maximalen Grundertrags (Rendement de base, Ertrag).
Verglichen mit den Bestimmungen anderer Länder scheint das französische System für sich zu haben, dass es der Erzeugung von Spitzenweinen weniger hinderlich entgegensteht, als dies anderenorts vielfach der Fall ist, während angesichts der zurückliegenden Weinskandale anderer Länder das französische System im allgemeinen als zuverlässig und vertrauenswürdig eingestuft wird. Es verwundert daher nicht, dass es außerhalb Frankreichs das am häufigsten kopierte System ist.