Weinanbaugebiet Kremstal

Kraftvolle und mineralische Rieslinge aus den Urgesteinsböden des Kremstals

Kremstal - Weinanbaugebiet in Österreich - Vino Culinario
Das österreichische Weinanbaugebiet Kremstal

Historisches Zentrum des Weinbaugebietes Kremstal ist Krems, benannt nach dem Fluss, der das Gebiet von nördlicher Richtung her durchfließt und im benachbarten Kamptal in die Donau mündet. Krems ist eine der altehrwürdigen Weinstädte Österreichs: Im Jahr 995 erstmals als „Chremisa“ erwähnt, waren in der Region bereits seit 893 „vinitores“ (Weinbauern) bekannt. Noch heute dreht sich hier alles um den Wein: Die größte österreichische Winzergenossenschaft „Winzer Krems“ hat hier ihren Sitz, eine Weinbauschule und ein Weinbaumuseum ziehen Nachwuchs-Winzer und Besucher an. Außerdem bezeichnet man Krems auch gern als „Weißweinhauptstadt Österreichs“ – denn im weiten und sonnigen Kremstal, das nordwestlich von Wien direkt an die Wachau grenzt, fühlen sich vor allem weiße Sorten wohl.

Das Klima ähnelt dem der Wachau; milde pannonische Einflüsse werden aufgefrischt durch kühleres Wetter vom nördlichen Waldviertel her, und die Weine erlangen auch hier besondere Aromenvielfalt durch den ausgeprägten Unterschied von Tag- und Nachttemperatur. Die Weingärten nahe des Donaustroms, der das Gebiet durchteilt, sind aber vor extremem Frost geschützt.

Der Veltliner dominiert über 50% der Anbaufläche

Weinbau im Kremstal in Österreich - Vino Culinario
Weinbau im Kremstal in Österreich

In den teilweise recht steilen Terrassenweingärten rechts und links der Donau lassen Löss- und Lehmböden vor allem den Grünen Veltliner zur Hochform auflaufen. Die schon seit 1208 bekannte Lage Kremser Sandgrube beispielsweise bringt Österreichs Spezialität in ihrer beliebtesten Form hervor, fruchtig-duftig und mit einer pfeffrigen Würze, dem berühmten „Pfefferl“ eben.

In Krems selbst und in der direkten Umgebung herrschen, wiederum ähnlich wie in der Wachau, Urgesteinsböden vor – perfekt für kraftvolle und mineralische Rieslinge, die vor allem von Spitzenlagen rund um das benachbarte Stein stammen: Pfaffenberg, Hund oder Piri. Der Veltliner dominiert mit über 50 Prozent die Anbaufläche von etwa 2.700 Hektar; rote Sorten, darunter in erster Linie der anpassungsfähige Zweigelt, spielen mit etwa 15 Prozent keine vergleichbare Rolle. Trotzdem kommen aus dem Kremstal mittlerweile auch einige beachtliche Rotweine, hauptsächlich aus der Gegend um Stift Göttweig südlich der Donau, die es zu probieren lohnt. Und man pflegt hier noch eine Spezialität: den Roten Veltliner, einen frischen, würzig-fruchtigen Weißwein aus einer der autochthonen Rebsorten Österreichs, die sehr selten geworden ist – zwar nicht verwandt mit dem Grünen Veltliner, besitzt dieser Wein in manchen Fällen doch beinahe dessen Reifepotenzial.

Wichtigste Weinorte im Anbaugebiet Kremstal

Krems, Senftenberg, Rohrendorf, Gedersdorf, Furth, Göttweig

Wichtigste Rebsorten im Anbaugebiet Kremstal

Weißwein: Grüner Veltliner, Chardonnay, Weißburgunder, Riesling, Roter Veltliner

Rotwein: Blauer Zweigelt

Übersichtskarte der österreichischen Weinanbaugebiete

Die nachfolgende Karte zeigt die einzelnen Weinbaugebiete und Weinregionen in Österreich.

Übersichtskarte Weinanbaugebiete Österreich - Vino Culinario

Weinanbaugebiet Kremstal

Weinbauregion: Weinland
Ertragsfähige Fläche: 2.716 ha
Anbaugebiete: 1
Weinerzeugung: 128.647 hl

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Weinanbaugebiete Österreich Landkarte - Vino Culinario

 Gesamt (ha) 48.721
Carnuntum 909
Kamptal 4.053
Kremstal 2.716
Mittelburgenland 2.547
Neusiedlersee 7.998
Leithaberg (Neusiedlersee-Hügell.) 2.813
Eisenberg (Südburgenland) 475
Vulkanland Steiermark (Süd-Oststeiermark) 1.944
Südsteiermark 2.490
Thermenregion 1.910
Traisental 884
Wachau 1.390
Wagram (Donauland) 2.794
Weinviertel 14.330
Weststeiermark 662
Wien 627

Stand: 2019
ha = Hektar – hl = Hektoliter
Quellen: Statistik Austria; Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus | K. Anderson, N. R. Aryal: Database of Regional, National and Global Winegrape Bearing Areas by Variety, Wine Economics Research Centre, University of Adelaide, revisierte Auflage 2017