Weinanbaugebiet Mittelrhein

Das Anbaugebiet Mittelrhein reicht links des Rheins von der Nahemündung bis nach Koblenz, rechts des Rheins von Lorch bis zum Siebengebirge.

Mittelrhein (Weinanbaugebiet)

Land: Deutschland
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Anbaufläche: 468 Hektar
Weinerzeugung: 23.636 Hektoliter
Bed. Rebsorte: Riesling
Rebsortenanteil:
15 85
(15,2% rot, 84,8% weiß)

Bedeutende Rebsorten

 Rebsorte Rebfläche Anteil
 Riesling 304 ha 65,0 %
 Spätburgunder 47 ha 10,0 %
 Müller-Thurgau 23 ha 4,9 %

Datenquelle: Deutscher Wein Statistik 2020/2021
ha = Hektar – hl = Hektoliter

Weinerzeugung

Art Menge Anteil
Landwein 1.756 hl 7,4 %
Qualitätswein 14.839 hl 62,8 %
Prädikatswein 7.042 hl 29,8 %
Insgesamt 23.636 hl 0,3%

Weinmengen nach Weinarten:

Art Menge
Weißwein 23.000 hl
Rotwein 2.000 hl
Rosé 2.000 hl

Weinmengen nach Geschmacksrichtungen:

Art Menge
trocken 12.000 hl
halbtrocken 7.000 hl
lieblich/süß 10.000 hl

≡ Weingüter am Mittelrhein

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≡ Deutsche Weinbauregionen

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Deutsche Rebsorten, Banner - Vino Culinario
Weinregion Mittelrhein - Bacharach - Vino Culinario
Bacharach in der Weinbauregion Mittelrhein

Seit 1980 ist die Rebfläche von 2.000 ha auf rund 470 ha geschrumpft und damit ist das Weinanbaugebiet Mittelrhein das zweitkleinste deutsche Weinbaugebiet knapp vor der Hessischen Bergstraße. Der Grund hierfür: Die steil terrassierten Weinberge sind nur sehr aufwändig und kostenintensiv zu bewirtschaften. Doch weisen gerade diese Lagen beste klimatische Bedingungen auf; hier werden die Rebstöcke von der Sonne verwöhnt und liegen zugleich windgeschützt. So hat sich die Anzahl der Reben seit der Jahrtausendwende zwar auf niedrigem Niveau, aber immerhin stabilisiert.

Der Rhein wirkt sich ebenso wie der Schiefer als Wärmespeicher aus und durch die steilen Hänge fließt morgens die Kaltluft schnell ab. So ist bereits die durchschnittliche Qualität der hiesigen Weine gut – und mit einem gewissen Ehrgeiz des Winzers erreichen sie häufig Spitzenqualität.

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Die Heimat des Riesling

Weinberge Oberwesel am Mittelrhein - Vino Culinario
Blick auf die Weinberge am Ufer des Rheins bei Oberwesel.

In der Weinbauregion Mittelrhein werden über 85% weiße Rebsorten angebaut, allen voran der Riesling, der über 65% der gesamten Rebfläche einnimmt. In all seinen Varianten überzeugt er stets durch seine herzhafte Fruchtsäure und seinen feinrassigen, kernigen Charakter. Ergänzt wird er durch die weißen Burgundersorten sowie Müller-Thurgau, der oftmals mild-süffig ausgebaut wird, und durch Kernerweine mit feinem, leichtem Muskatbukett. Als Vertreter des Rotweines wird meist Spätburgunder angebaut, der hier auch „Drachenblut“ genannt wird.

Der Mittelrhein hat zweifellos seine Reize. Die Landschaft des Rheinufers mit den steilen Hängen, Schlössern, Burgruinen und nicht zuletzt der sagenumwobenen Loreley ist einmalig. 2002 ernannte die UNESCO das Mittelrheintal zum Weltkulturerbe und gab damit zum Ausdruck, dass es zu den schönsten Regionen Europas zählt.

Bedeutende Rebsorten

SorteFarbeSynonym(e)Fläche (%)Fläche (ha)
Riesling66,4297
SpätburgunderPinot Noir10,446
WeißburgunderPinot Blanc4,520
Müller-ThurgauRivaner4,219
GrauburgunderRuländer3,817
Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Bestockte Rebflächen 2019

Sehenswürdigkeiten

Altes Haus in Bacherach
Das „Alte Haus“ in Bacherach wird heute als Touristenzentrum genutzt.

Die einzelnen Orte locken mit ihren kulturellen Sehenswürdigkeiten. So verfügt Koblenz als eine der ältesten Städte Deutschlands über eine Fülle von Kunstschätzen. In Boppard sind unter anderem Reste eines Römerkastells sowie die kurfürstliche Burg mit Heimatmuseum zu besichtigen. In Königswinter am Siebengebirge erklimmt eine Zahnradbahn den Drachenfelsen, wo Siegfried den Drachen getötet haben soll. Oberwesel, St. Goar, St. Goarshausen, Leutesdorf… die Reihe der reizvollen Städte ließe sich weiter fortsetzen. Natürlich fehlen nirgends die typischen Weinstuben und Gutsschänken.

Ein Ort sei aber noch vorgestellt: Bacharach. Die 871 erstmals erwähnte Stadt ist ein altes Weinhandelszentrum und zählte im Mittelalter zu den bekanntesten Weinorten. Sie ist keine römische Gründung, auch wenn man sich lange auf »Bacchi ara«, den Altarstein des Bacchus, berufen hat. Dieser Stein war ein Schieferfelsen in Altarform im Rhein, auf dem der Legende nach Bacchus zu Ehren Opfer dargebracht wurden. Leider wurde dieser symbolträchtige Felsen nach 1850 bei der Rheinregulierung weggesprengt. Inzwischen weiß man, dass Bacharach schon vor den Römern existiert hat und sein ursprünglicher Ortsname »Baccaracus« keltischen Ursprungs ist.

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Historisches Weinfest am Rhein

Burg Stahleck, Bacharach
Das jährlich stattfindende Weinfest in der Burg Stahleck in Bacharach zählt zu den ältesten Weinfesten am Rhein.

In Bacharach gibt es die Burg Stahleck, die gotische Wernerkapelle sowie die Ruine Stahlberg zu besichtigen. Es locken ein ausgedehntes Wanderwegenetz, Schiffsfahrten sowie gemütliche Unterkünfte im mittelalterlichen Stadtbild. Das seit 1928 stattfindende Weinfest zählt zu den ältesten am Rhein. Alljährlich rollt dabei ein als Bacchus verkleideter Mann auf einem Fass durch die Stadt, ausgestattet mit einer Krone aus Trauben, einem Rebstock und einem Weinkelch.

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