Weinanbaugebiet Franken

Der Weinbau in Franken kann auf eine jahrhundertelange Tradition zurückblicken. Das Anbaugebiet erstreckt sich auf eine Fläche von über 6.000 Hektar von Bamberg bis Aschaffenburg. Der Großteil der Rebflächen befindet sich auf geschützten Lagen entlang des Mains sowie an den Hängen des Steigerwaldes.

Weinanbaugebiet Franken

Land: Deutschland
Bundesland: Bayern
Anbaufläche: 6.137 Hektar
Weinerzeugung: 325.750 Hektoliter
Bed. Rebsorte: Müller-Thurgau
Rebsortenanteil:
18 82
(18,0% rot, 82,0% weiß)

Bedeutende Rebsorten

 Rebsorte Rebfläche Anteil
 Silvaner 1.522 ha 24,8 %
 Müller-Thurgau 1.493 ha 24,3 %
 Bacchus 754 ha 12,3 %
 Riesling 337 ha 5,5 %
 Domina 316 ha 5,1 %

Weinerzeugung

Art Menge Anteil
Landwein 2.824 hl 0,9 %
Qualitätswein 98.262 hl 30,2 %
Prädikatswein 224.665 hl 69,0 %
Insgesamt 325.750 hl 4,0%

Weinmengen nach Weinarten:

Art Menge
Weißwein 293.000 hl
Rotwein 44.000 hl
Rosé 37.000 hl

Weinmengen nach Geschmacksrichtungen:

Art Menge
trocken 230.000 hl
halbtrocken 116.000 hl
lieblich/süß 28.000 hl

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≡ Deutsche Weinbauregionen

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Deutsche Rebsorten, Banner - Vino Culinario

Datenquelle: Deutscher Wein Statistik 2020/2021
ha = Hektar – hl = Hektoliter

Rebstöcke Weinberge Weinbauregion Franken
Das Weinanbaugebiet Franken, auch Fränkisches Weinland oder Weinfranken genannt, liegt im Nordwesten der Region Franken.

»Sende mir noch einige Würzburger, denn kein anderer Wein will mir schmecken, und ich bin verdrießlich, wenn mir mein gewohnter Lieblingswein abgeht.« Diese Worte schrieb Johann Wolfgang von Goethe im Jahre 1806 an seine Frau Christiane. Des Dichters Lob gebührt dem fränkischen Wein noch heute. Doch es ist nicht zu verleugnen, dass Frankenweine sehr eigen sind. Nicht selten werden sie mit dem Adjektiv »knorzig« in Verbindung gebracht. Und »fränkischtrocken« ist gar ein geflügeltes Wort geworden.
Denn die hiesigen Weine sind zumeist durchgegoren und weisen kaum oder keinen Restzucker mehr auf. Mancher Freund des halbtrockenen oder lieblichen Weines wird nun zurückschrecken. Wer aber einmal in den Genuss eines fruchtigen, muskatbetonten Müller-Thurgau mit zurückhaltender Säure oder eines körperreichen, vollmundigen Silvaner aus dem Frankenland gekommen ist, dürfte sie wie Goethe nicht mehr missen wollen.

Lange war Silvaner die Hauptrebsorte. Und auch wenn sie inzwischen von Müller-Thurgau überrundet worden ist, gelten Franken und Silvaner nach wie vor als unverkennbare Einheit. Ferner wachsen hier vor allem Bacchus, Kerner und Riesling. Rotweine sind rar, und auf einen gehaltvollen Spätburgunder oder Schwarzriesling trifft man am ehesten am Untermain oder am Steigerwald.

Ideales Klima und Böden

Fränkische Weinberge - Vino Culinario
Blick über die fränkischen Weinberge (hier den Schwanberg). Über 80% der Anbaufläche wird für weiße Rebsorten genutzt.

Die spezielle Note der kernigen und anregend kräftigen Weine rührt von den geologischen Begebenheiten her. Während um Würzburg Muschelkalkböden und am Untermain zwischen Miltenberg und Sulzbach Buntsandsteinböden dominieren, herrschen am Steigerwald Gipskeuper sowie an der Volkacher Mainschleife Lettenkeuper und Flugsande vor.

In keiner Region Frankens gibt es so viele Ökowinzer wie an der Volkacher Mainschleife. Allein im Nordheim sind es fünf an der Zahl. Zum einen bieten Klima und Böden ideale Bedingungen, zum anderen sind wohl die Winzer allgemein an diesem Fleckchen Erde besonders zäh: Trotz des Auftretens der gefürchteten Reblaus zum Ende des 19. Jahrhunderts und anderen Widrigkeiten ist der Weinbau hier nie deutlich zurückgegangen. Heute leben 90 Prozent der rund eintausend Einwohner Nordheims im Haupt- oder Nebenerwerb vom Wein und die Stadt ist mit mehr als 400 ha die größte fränkische Weinbaugemeinde.

Entdecken und genießen

Weinberg Pompejanum Aschaffenburg (Franken)
Unterhalb des Pompejanums befindet sich der traditionsreichste Weinberg Aschaffenburgs.

In Franken haben die historischen Epochen überall ihre Spuren hinterlassen. Sei es in Miltenberg mit seinem mittelalterlichen Stadtbild, sei es im barocken Würzburg, das mit dem Kaisersaal, dem Dom sowie der Alten Mainbrücke seine Besucher beeindruckt, oder sei es in Aschaffenburg, wo das Schloss der Mainzer Erzbischöfe und Kurfürsten ein Zeugnis der Spätrenaissance darstellt.

In Hammelburg sind die Burg Saaleck und das Schloss des Fürstabts von Dalberg sehenswert, in Bamberg die barocken Bürgerhäuser sowie der romanische Dom, in Iphofen die mittelalterliche Befestigungsanlage mit dem Rödelseer Tor sowie das Bauern- und Handwerksmuseum Mönchsondheim. In Volkach gibt es das Renaissance-Rathaus und die Wallfahrtskapelle Maria im Weingarten mit Riemenschneider-Altar. Rund 200 Feste finden jährlich rund um den Frankenwein statt, sie reichen von kleinen Hoffesten bis zum prachtvollen Würzburger Barockfest.

Bedeutende Rebsorten in der Weinbauregion Franken

In der Weinbauregion Franken werden über 80% weiße Rebsorten angebaut. Den größten Anteil daran haben der Müller-Thurgau und der Silvaner mit jeweils ca. 25%.

SorteFarbeSynonym(e)Fläche (%)Fläche (ha)
SilvanerSylvaner24,81.522
Müller-ThurgauRivaner24,31.493
BacchusFrühe Scheurebe12,3754
Riesling5,5337
Domina5,1316
Datenquelle: Deutscher Wein Statistik 2020/2021

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