Für die eigene Hochzeit möchte man am liebsten alles perfekt vorbereiten und ein wunderbares, rauschendes Fest erleben. Eine toll dekorierte Location, die passende Garderobe und ein festliches, gelungenes Menü sind selbstverständlich wichtige Elemente für eine Hochzeitsfeier, an die man immer mit Freude zurückdenkt.
Natürlich sollte man an so einem Tag mit dem Wein nicht danebenliegen und sich ein paar Gedanken machen – von Grundlegendem wie der Beschaffung über die Preisspanne bis hin zur Gestaltung von besonderen Hochzeitsetiketten. Wir geben im folgenden hilfreiche und kreative Tipps, damit Weinauswahl und -präsentation zum Gesamtbild passen und der schönste Tag in vollen Zügen genossen werden kann!
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ToggleGrundlagen für die Weinauswahl bei der Hochzeit
Sobald die Lokalität für die Hochzeitsfeier ausgewählt ist, kann man sich mit der Frage nach Essen und Trinken befassen. Viele Locations übernehmen auch das Catering und haben eine passende Weinkarte im Angebot. Wenn das Menü besprochen wird, kann man sich hier auch eine gute Empfehlung geben lassen. Faustregel: Mindestens zwei Weine, einen Rotwein und einen Weißwein, anbieten, eventuell noch einen Rosé dazu.
Die Weine sollten natürlich zu den gewählten Gerichten passen, aber auch als Solitär funktionieren. Erfahrungsgemäß wird auf einer Hochzeit ja den ganzen Abend über getrunken. Bei zwei Weinen gilt: Eher sicheres Mittelfeld, also lieber einen leichten Rotwein und halbtrockenen Weißwein als zu spezielle Weine. Hat man mehr Auswahl, können diese beiden um jeweils einen volleren, eventuell sogar Barrique-Wein oder süßere Dessertweine ergänzt werden.
Auch eine länderspezifische Auswahl bietet sich an – kommen die Gerichte beispielsweise aus Italien, sind italienische Weine wie Barolo oder Primitivo häufig passende Begleiter. Weiterhin ist natürlich erlaubt, was gefällt, und gerade am besondersten aller Tage dürfen auch persönliche Vorlieben ausgelebt werden. Stammt der Bräutigam aus Neuseeland? Ein neuseeländischer Sauvignon blanc wird sicher gern angenommen.
Wenn Lokalität oder Caterer keine Weinauswahl beisteuern können, helfen unsere Weinempfehlungen zu Festtagsgerichten bei der Auswahl. Nicht jeder leistet sich eine bewirtete Hochzeit, eine kleine Getränkebar mit Selbstbedienung ist ebenfalls beliebt. Stehen dort dann liebevoll und passende Weine bereit, kann dies dem Fest nur guttun.
Tipp: Testen ist Trumpf! Werden die gewählten Tropfen vor der endgültigen Entscheidung verkostet, kann man an der Hochzeit selbst sicher sein, seine eigene Weinauswahl auch genießen zu können. Weinanfänger können die Weinprobe gemeinsam mit den Trauzeugen zu einem schönen Anlass machen und gemeinsam entscheiden.
Wie viel Wein braucht man für die Hochzeit?
Als Faustregel für die Menge des benötigten Weines gilt: Die Zahl der erwachsenen Gäste durch zwei. Je nach Alterszusammensetzung, persönlicher Vorlieben und sonstiger Getränkeauswahl kann dies natürlich nach oben oder unten variieren, daher sollte man im Vorfeld die Gästeliste grob in Weintrinker und Nichtweintrinker unterteilen. Auch religiöse Einstellungen oder Schwangerschaften beeinflussen natürlich den Alkoholkonsum.
Mehr als eine Flasche Wein pro Gast sollte man aber in der Regel nicht benötigen. Wer möchte, ergänzt das Angebot durch alkoholfreien Wein, dieser sollte in dieser Berechnung jedoch separat berücksichtigt werden. Da niemand möchte, dass mitten auf der schönsten Feier der Wein ausgeht, sollte man einen gewissen Überschuss einplanen. Ein paar Flaschen werden auch bei bester Planung übrigbleiben – das haltbare Getränk kann man auch im Nachhinein noch wunderbar genießen oder als Dankeschön an die fleißigen Helfer verschenken.
Tipp: Wird von Personal am Tisch nachgeschenkt, kann man darum bitten, dass die Gläser nur auf Nachfragen nachgefüllt werden sollen und natürlich auch regelmäßig das Wasser auf den Tischen aufgefüllt wird.
Was kostet der Wein für eine Hochzeit?
Unabhängig von der Menge sind natürlich die Kosten pro Flasche sowie die vereinbarten Rahmenbedingungen ausschlaggebend für die Kosten.
Beim Flaschenpreis liegt man mit dem persönlichen Mittel meist richtig. Sehr günstiger Wein schmeckt häufig auch so und liegt am nächsten Tag durch hohen Schwefelgehalt auf dem Schädel, sehr teure Weine werden – vor allem wenn mit persönlichem Hochzeitsetikett überklebt – womöglich unterschätzt. Beides sorgt nicht für gute Stimmung. Wenn also die Kosten in dem Bereich liegen, in dem man selbst eine gute Flasche Wein gerne kauft, ist man in der Regel auf der sicheren Seite.
Hinsichtlich der Rahmenbedingungen kann man auch an einigen Stellschrauben drehen:
Erscheinen die Weine der Location beispielsweise zu teuer, kann man anfragen, ob man eigenen Wein mitbringen darf, also Fremdweine ausgeschenkt werden dürfen. Meist ist dann ein sog. Korkgeld zu entrichten, also eine gewisse Gebühr pro Flasche, als Ausgleich für den Ausfall des Wirtes. Dies sollte auf jeden Fall vorher erfragt werden, um unschöne Momente zu vermeiden. Es lohnt sich aber zu rechnen, denn je nach Flaschenpreis kann hier trotz Korkgeld eine nette Summe für die Hochzeitsreise gespart werden.
Gleiches gilt natürlich auch für eine eventuelle Getränkepauschale – die man mit oder ohne alkoholische Getränke bekommen kann. Da bei weitem nicht alle Gäste Wein trinken, sollte man versuchen, mit dem Wirt eine Weinpauschale separat vereinbaren. Häufig ist eine Rechnung nach Verbrauch aber die bessere Wahl und im Endeffekt auch für beide Seiten am fairsten.
Individuelle Weinetiketten und Flaschendekorationen
Heutzutage sind eigene, individuelle Weinetiketten zur Hochzeit schnell gedruckt und heben so das Ambiente am Tisch. Besonders schön sind diese natürlich, wenn die Flaschen auf den Tischen zu stehen kommen und die Etiketten auf die restliche Tischdekoration angepasst sind. Viele auf Hochzeiten spezialisierte Online-Druckereien bieten entsprechende Vorlagen und Drucke an. Der ein oder andere Gast nimmt solch eine Flasche vielleicht auch gerne leer als Erinnerungsstück mit nach Hause.
Natürlich kann ein bastelbegabtes Brautpaar auch eigene Verschönerungen an den Flaschen vornehmen, z.B. die Rotweine mit Zylinder und die Weißweine mit Schleier schmücken oder die Flaschen mit Bast, Draht, Blüten, Scrapbooking-Materialien oder Aufklebern individualisieren.
Tipp für eine entspannte Vorbereitung: Da dies recht zeitaufwendig ist, sollte die benötigte Dauer in den zeitlichen Ablauf Menüauswahl – Weinauswahl – Weinkauf – Dekoration mit einbezogen werden. Für die Etiketten gilt natürlich das gleiche, da diese ja gedruckt, geliefert und auf eine größere Anzahl Flaschen aufgeklebt werden müssen.
Weinkarte zur Hochzeit
Bietet das Brautpaar mehr als zwei Weine sowie Schaumwein oder ausgewählte Cocktails und Longdrinks an und werden diese am Tisch serviert, lohnt sich der Druck einer zum Menü passenden Weinkarte oder allgemeinen Getränkekarte. Ansonsten können die Weine auch im Menü unterhalb der Speisen genannt werden. Die Vorauswahl von Getränken bietet den Vorteil, dass sowohl die Location besser kalkulieren als auch der Gast schneller entscheiden kann.
Heiraten auf dem Weingut
Direkt an der Quelle feiert es sich natürlich auch sehr gut. Wer diese Überlegung hat, sollte über eine Hochzeit direkt auf einem Weingut nachdenken. Neben einem vollen Weinkeller bieten die Winzer-Locations häufig wunderschöne Veranstaltungsräume von vintage bis modern in idyllischer Weinlandschaft und hochwertiges Hochzeits-Catering an. Nicht wenige sind auch auf Übernachtungsgäste eingestellt, so dass zumindest ein Teil der Hochzeitsgesellschaft sich keine Gedanken mehr ums Heimkommen zu machen braucht.
Hinzu kommt eine exzellente vorherige Beratung durch echte Weinkenner. Es versteht sich von selbst, dass die Höflichkeit gebietet, dann auch die hauseigenen Weine zu trinken. Ergänzt durch eine Weinprobe oder Kellereiführung bekommt die Location auch noch die entsprechende Würdigung und die Hochzeit einen besonderen Touch.
Tipp: Viele Weingüter keltern hervorragenden eigenen Winzersekt – eine individuelle, günstigere Alternative zum Champagner-Empfang.
Tipps und Tricks
- Alkoholfreier Wein: Die moderne Weinauswahl beinhaltet auch eine alkoholfreie Variante – für Fahrer, Schwangere und alle, die aus vielerlei sonstigen Gründen auf Alkohol verzichten. Seit einigen Jahren sind sehr gute alkoholfreie Weine auf dem Markt, die dem Genuss nicht abträglich sind und sich zum Anstoßen und Glücks-Trinksprüche aufs Brautpaar hervorragend eignen. Was kann alkoholfreier Wein? Hier informieren.
- Vorsorge für den Rotweinflecken-Notfall: Möchte man die Braut nicht mit dem Salzstreuer bedrängen, bietet sich ein Fleckenspray an, das die Trauzeugen am besten mit anderen hilfreichen Utensilien in greifbarer Nähe haben. Nichts ist ärgerlicher als ein weithin sichtbarer roter Fleck auf weißem Dekolleté. Achtung: Nicht einfach mit Wasser reinigen, da dies Flecken hinterlässt. Es gibt spezielle Weddingdress-Cleaner, die auch für Seide und andere empfindliche Materialien geeignet sind.
- Anti-Kater-Kit: Ein alter Trick zum Vermeiden eines Katers am nächsten Tag ist es, immer die gleiche Menge Wasser zum Alkohol zu trinken. Dieses sollte ohnehin immer ausreichend zur Verfügung stehen, am besten direkt auf dem Tisch. Bei einer Hochzeit kann das Wassertrinken aber im Überschwang der Gefühle auch mal untergehen, daher kann man seinen Gästen auch als wohlmeinende, etwas augenzwinkernde Aufmerksamkeit ein sog. Hangover-Kit mit beliebten Methoden gegen den Kater zusammenstellen.
- Unsicher, welche Weingläser benötigt werden? Unsere kleine Glaskunde hilft weiter …