Seit findige Gaumen die charmante Kombination von – meistens – Zartbitterschokolade und Rotwein entdeckt haben, ist der Trend „Wein und Schokolade“ seit einigen Jahren unaufhaltsam auf dem Vormarsch. So bieten immer mehr Weingüter und Sommeliers, Weinhändler, Chocolatiers oder Gourmetratgeber gemeinsame Verkostungen der beiden Köstlichkeiten an.
Cremigkeit, zarter Schmelz, Süße – das sind Beschreibungen, die sich sowohl beim Wein als auch bei der Schokolade finden. Richtig kombiniert können sich die Aromen gegenseitig verstärken und für neue Genusswelten sorgen. Wichtig ist es, sich bei der Auswahl Zeit zu lassen und Produkte von guter Qualität zu wählen. Die Kombination kann logischerweise immer nur so gut sein wie die beiden einzelnen Komponenten.
Welcher Wein ist für die Kombination mit Schokolade geeignet?
Die meisten Foodpairings zum Thema Wein und Schokolade gibt es mit Rotwein oder süßen Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen oder Eiswein. Als Faustregel lässt sich festhalten: Je süßer die Schokolade, desto weniger Säure und Tannin sollte der Wein enthalten. Anders herum gilt: Je bitterer die Schokolade ist, desto höher darf auch der Tanninanteil im Wein sein. Die Tannine sollten aber unaufdringlich, ausbalanciert und harmonisch sein, um Spitzen zu vermeiden. Ein fassgereifter Rotwein zu einer dunklen Schokolade mit 75 % Kakaoanteil ist durchaus möglich und passend. Zinfandel aus dem Fass oder ein Barolo sind beispielsweise gut geeignet.
Milde Weine mit Restsüße, wenig Säure und sanfter Frucht sind für die Kombination mit Schokolade besonders gut geeignet.
Fündig wird man am Weinregal vor allem bei den fruchtigen Bukettsorten wie Muskateller, Traminer oder Scheurebe, aber auch neueren Züchtungen wie der Ortega.
Frischer, spritziger Weißwein ist für die Kombination mit Schokolade eher ungeeignet, da hier die Säure der Harmonie einen Strich durch die Rechnung macht.
Welche Schokolade ist für Wein geeignet?
Zartbitterschokolade oder auch edelherbe Schokolade mit höherem Kakaoanteil von mind. 55 % ist besonders gut für die Kombination mit Wein geeignet. Sie erlaubt eine etwas breitere Auswahl am Weinregal, da sie weniger Süße und eine herbe Note mitbringt. Trockener Rotwein mit Frucht wie Dornfelder oder Lemberger sind gut geeignet.
Richtig dunkle Schokolade mit bis zu 85 % Kakao kombiniert man am besten mit tanninhaltigeren, harmonischen Weinen.
Bei Vollmilchschokolade sollte man einen Wein mit mehr Restzucker, also halbtrocken bis lieblich, wählen. Milde, fruchtige Weine wie Merlot oder ein lieblicher Riesling schmecken gut zu hellerer Schokolade.
Bei weißer Schokolade überwiegen die Süße und Vanillenoten – daher ist hier ein Dessertwein oder Eiswein am besten geeignet.
Besondere Kombinationen von Wein und Schokolade
Für die experimentierfreudigen Genießer bieten sich spannende Kombinationen wie Schokolade mit Früchten, Gewürzen oder Nüssen an – häufig werden auf den Weinen ähnliche Aromen genannt, so dass man hier schon beim Zusammenstellen der Partner viel Freude haben kann.
Weine mit leichter Mineralik sind beispielsweise ein wunderbarer Partner für Schokolade mit Meersalz, ebenso eine Schokolade mit Karamellnote. Eine cremige helle Schokolade bis 35 % Kakaogehalt lässt sich auch sehr gut mit einem süßen Sherry (amontillado) kombinieren.
Wie genießt man Wein und Schokolade?
Um die Aromen voll zur Geltung zu bringen, empfiehlt es sich, beides abwechselnd zu genießen. Am besten verkostet man erst einen Schluck Wein und lässt diesen wirken. Anschließend nimmt man ein Stück Schokolade in den Mund, lässt es anschmelzen und nimmt einen kleinen Schluck Wein dazu.
Beides wird gemeinsam im Mund bewegt, um die Aromen zu verteilen. Nach ein paar Atemzügen kann man noch einmal am Wein nippen und den Nachklang der Schokolade mit dem neuen Schluck genießen.